24. August 2022 - Supercomputing Neuer Hochleistungsrechner Helix geht in Betrieb
Es ist so weit: Der neue Heidelberger Hochleistungsrechner „bwForCluster Helix“ ist in Betrieb. Er steht als Landesdienst allen Forscherinnen und Forschern an den baden-württembergischen Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen im bwIDM-Verbund zur Verfügung.
Helix ist das Nachfolgesystem des „bwForCluster MLS&WISO“ und wird vom Servicebereich Future IT – Research & Education (FIRE) am Universitätsrechenzentrum (URZ) betrieben. Die derzeit 700 aktiven Nutzer:innen des „bwForCluster MLS&WISO“ können sofort mit der Arbeit auf Helix beginnen – und auch neue Nutzer:innen sind herzlich willkommen!
Mit 20.000 Prozessorkernen und rund 200 GPUs ist Helix deutlich leistungsstärker als sein Vorgänger. Durch eine direkte Anbindung an den ebenfalls am URZ betriebenen Landesdienst SDS@hd zur Speicherung von Forschungsdaten werden Wissenschaftler:innen auf Helix systemübergreifend arbeiten können. Generierung, Analyse und Speicherung großer Mengen an Forschungsdaten werden so besonders effizient gestaltet.
Zukunftssichere Leistung für die Spitzenforschung
Helix soll vorrangig für daten- und rechenintensive Forschungsvorhaben in den Lebens- und Naturwissenschaften sowie den computergestützten Geisteswissenschaften genutzt werden. Spezifische Einsatzgebiete sind Forschungsvorhaben in der Struktur- und Systembiologie, der Medizin, den Materialwissenschaften sowie den Computational Humanities.
„Mit Helix bieten wir der Forschung in Heidelberg und im gesamten Land eine zukunftssichere und leistungsstarke Plattform“, erklärt Prof. Dr. Vincent Heuveline, Geschäftsführender Direktor des URZ und CIO der Universität Heidelberg. „Der neue Hochleistungsrechner ist ein essenzielles und mächtiges Werkzeug für die Spitzenforschung und wird dabei helfen, die großen Herausforderungen unserer Zeit besser zu verstehen und dafür Lösungen zu entwickeln.“
Aufbau geglückt trotz widriger Bedingungen
„In Zeiten von Materialknappheit und unterbrochenen Lieferketten war der Aufbau von Helix nicht nur eine technische, sondern auch eine logistische Herausforderung – wir haben ja mitten in der Pandemie damit begonnen“, resümiert Dr. Martin Baumann, Leiter des URZ-Servicebereichs FIRE. „Umso glücklicher sind wir, dass wir unseren Forscherinnen und Forschern nun einen topmodernen Hochleistungsrechner zur Verfügung stellen können, der genau auf die Bedürfnisse der Wissenschaft abgestimmt ist.“
Hauptverantwortlich für Planung und Aufbau im Servicebereich war das HPC-Team der Servicegruppe Data-Intensive Computing, geleitet von Dr. Sabine Richling. „Unser Team hat sich von den oft langen Wartezeiten nicht abschrecken lassen. Wir standen im intensiven Austausch mit den Herstellern, um möglichst schnell zum Ziel zu kommen“, erläutert Richling. „Letztlich konnten wir die zusätzliche Zeit gut nutzen, um die Konfiguration des Clusters zu optimieren und für den Betriebsstart vorzubereiten. Und jetzt freuen wir uns darauf, die Forscherinnen und Forscher bei der Nutzung von Helix zu unterstützen!“
Das HPC-Team des URZ betreibt gemeinsam mit der Universitäts-IT Mannheim eines von mehreren landesweiten Kompetenzzentren für das Hochleistungsrechnen. Die Zentren bieten Beratung und technischen Support für die Nutzer:innen bei HPC-gestützten Forschungsvorhaben.
Helix als Baustein im Landeskonzept bwHPC
Helix wurde mit insgesamt rund fünf Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg sowie aus Universitätsmitteln finanziert. Der Supercomputer ist Teil des bwHPC-Konzepts des Landes Baden-Württemberg, mit dem an fünf Universitätsstandorten Hochleistungsrechner für die Forschung in verschiedenen Fachbereichen sowie für Grundversorgung und Lehre bereitgestellt werden.
bwForCluster MLS&WISO läuft noch bis 23.09.22 im Parallelbetrieb
Um den Umstieg auf Helix für die Forscher:innen so bequem wie möglich zu machen und laufende Projekte nicht zu unterbrechen, wird der alte Hochleistungsrechner „bwForCluster MLS&WISO“ noch bis 23. September 2022 parallel weiterbetrieben.
Sie sind daran interessiert, den neuen Hochleistungsrechner für Ihr Forschungsvorhaben zu verwenden? Mehr Informationen dazu finden Sie im verlinkten Service-Katalog-Eintrag.
Die Hardware von Helix im Überblick
- 20.000 AMD EPYC Milan Prozessorkerne
- ca. 100 Terabyte Hauptspeicher
- ca. 200 NVIDIA Ampere Tensor Core GPUs (A100 und A40)
- Non-blocking NVIDIA Mellanox InfiniBand HDR-Netzwerk (mind. 100 GBit/s pro Rechenknoten)
- Hochleistungsspeicher mit parallelem IBM Spectrum Scale-Dateisystem:
Gesamtkapazität von ca. 11 Petabyte, Flash-Anteil von ca. 800 Terabyte